Unterschied zwischen PV Anlage und Balkonkraftwerk

PV-Anlage Balkonkraftwerk

Photovoltaikanlagen (PV-Anlagen) und Balkonkraftwerke gewinnen in Deutschland zunehmend an Beliebtheit. Beide Systeme nutzen Sonnenenergie zur Stromerzeugung, doch gibt es wesentliche Unterschiede in ihrer Anwendung, Größe, Installation und den gesetzlichen Regelungen. In diesem Beitrag erläutern wir die Unterschiede zwischen diesen beiden Solarstromsystemen und helfen Ihnen, die für Ihre Bedürfnisse passende Lösung zu finden.

Was ist eine PV-Anlage?

Eine Photovoltaikanlage, kurz PV-Anlage, besteht aus mehreren Solarmodulen, die auf Dächern, Fassaden oder anderen geeigneten Flächen installiert werden. Diese Module wandeln Sonnenlicht in elektrische Energie um, die entweder direkt genutzt, in einem Speicher gespeichert oder ins öffentliche Stromnetz eingespeist werden kann.

Vorteile einer PV-Anlage:

  • Hohe Energieproduktion: Durch die größere Fläche können PV-Anlagen mehr Energie erzeugen als kleinere Systeme.
  • Einspeisevergütung: Der erzeugte Strom kann ins Netz eingespeist werden, wofür eine Vergütung gezahlt wird.
  • Langlebigkeit und Effizienz: PV-Anlagen sind in der Regel langlebig und sehr effizient.

Was ist ein Balkonkraftwerk?

Ein Balkonkraftwerk ist eine kompakte, meist plug-and-play-fähige Solaranlage, die speziell für den Einsatz auf Balkonen oder kleinen Flächen entwickelt wurde. Diese Systeme bestehen in der Regel aus ein oder zwei Solarmodulen und einem Wechselrichter, der den erzeugten Gleichstrom in haushaltsüblichen Wechselstrom umwandelt.


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Vorteile eines Balkonkraftwerks:

  • Einfache Installation: Balkonkraftwerke können ohne aufwendige Montagearbeiten installiert werden.
  • Kostengünstig: Die Anschaffungskosten sind im Vergleich zu größeren PV-Anlagen deutlich geringer.
  • Flexibilität: Ideal für Mieter oder Personen mit begrenztem Platzangebot.

Wesentliche Unterschiede im Detail

1. Größe und Leistungsfähigkeit:

  • PV-Anlagen: Typischerweise mehrere Kilowatt Peak (kWp) Leistung, geeignet für die Versorgung eines gesamten Haushalts.
  • Balkonkraftwerke: Leistung von etwa 300 bis 600 Watt Peak (Wp), ideal zur Deckung eines Teils des täglichen Strombedarfs.

2. Installationsaufwand:

  • PV-Anlagen: Erfordern professionelle Installation und Genehmigungen.
  • Balkonkraftwerke: Können oft vom Nutzer selbst installiert werden, einfache Plug-and-Play-Lösungen.

3. Genehmigungen und Vorschriften:

  • PV-Anlagen: Anmeldepflichtig beim Netzbetreiber und der Bundesnetzagentur.
  • Balkonkraftwerke: Ebenfalls anmeldepflichtig beim Netzbetreiber und der Bundesnetzagentur, jedoch sind die Vorschriften je nach Bundesland unterschiedlich und der bürokratische Aufwand ist meist geringer.

4. Kosten:

  • PV-Anlagen: Höhere Investitionskosten, aber auch höhere Energieerträge.
  • Balkonkraftwerke: Niedrigere Anschaffungskosten, schnellere Amortisation.

5. Nutzung und Einspeisung:

  • PV-Anlagen: Möglichkeit der Einspeisung ins öffentliche Netz und Nutzung von Einspeisevergütungen.
  • Balkonkraftwerke: Primär für den Eigenverbrauch konzipiert, selten Einspeisung ins Netz.
MerkmalPV-AnlageBalkonkraftwerk
Größe und LeistungMehrere Kilowatt Peak (kWp)300 bis 600 Watt Peak (Wp)
InstallationsaufwandProfessionelle Installation erforderlichEinfache, oft selbst durchführbare Installation
KostenHöhere InvestitionskostenNiedrigere Anschaffungskosten
GenehmigungenAnmeldepflichtig beim Netzbetreiber und BundesnetzagenturMeist keine Anmeldung erforderlich
EinspeisevergütungMöglichkeit der Einspeisung ins Netz mit VergütungPrimär für Eigenverbrauch, selten Einspeisung
NutzungsortDächer, Fassaden, große FlächenBalkone, kleine Flächen
FlexibilitätFür Hausbesitzer mit ausreichend PlatzIdeal für Mieter oder begrenzte Platzverhältnisse
WartungProfessionelle Wartung notwendigLeicht zugänglich und wartungsfreundlich
Langlebigkeit und EffizienzHohe Langlebigkeit und EffizienzVariiert je nach Modell, meist ausreichend für Eigenverbrauch
EnergieproduktionHohe Energieproduktion, deckt gesamten HaushaltsbedarfTeilweise Deckung des täglichen Strombedarfs

Fazit

Obwohl sowohl PV-Anlagen als auch Balkonkraftwerke Sonnenenergie zur Stromerzeugung nutzen, unterscheiden sie sich in wesentlichen Punkten wie Größe, Leistungsfähigkeit, Installationsaufwand und gesetzlichen Regelungen. Eine PV-Anlage eignet sich besonders für Hausbesitzer mit ausreichend Platz und der Bereitschaft zur Investition in eine langfristige Lösung. Ein Balkonkraftwerk hingegen bietet eine flexible und kostengünstige Option für Mieter oder Personen mit begrenztem Platzangebot, die dennoch von Solarenergie profitieren möchten.